"Wir haben eine hochproduktive Landwirtschaft, die uns zuverlässig mit Lebensmitteln versorgt. Gleichzeitig erleben wir einen zerstörerischen Klimawandel, ein dramatisches Insektensterben, einen Rückgang der Artenvielfalt und die Belastung von Trinkwasser. Für diese Probleme kann man keineswegs die Landwirtschaft allein verantwortlich machen, aber sie müssen im Dialog mit der Landwirtschaft gelöst werden", erklärt der Göttinger Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann (SPD) anlässlich des heutigen Protestes der Initiative "Land schafft Verbindung" vor dem Göttinger SPD-Haus.

"Eine umweltverträgliche Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel produziert, hat allerdings ihren Preis. Wenn die Landwirte die Bevölkerung ernähren, ist es selbstverständlich, dass sie mit den Erlösen auch ihre Familien ernähren und in ihre Betriebe investieren können."

"Ich habe mich in den letzten Monaten für eine am Tierwohl orientierte Praxis bei der Ferkelkastration eingesetzt und bin mit den Milchbauern in einen Dialog getreten", so Oppermann. Auch zum Landvolk stehe er in gutem Kontakt. "Wir brauchen vernünftige Lösungen, die die Interessen des Umweltschutzes und der Landwirtschaft gleichermaßen berücksichtigen." Oppermann begrüßt deshalb die Initiative des niedersächsischen Umweltministers Olaf Lies (SPD), der mit dem sogenannten "Niedersächsischen Weg" Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden an einen Tisch geholt hat.

Thomas Oppermann: "Wir brauchen einen konstruktiven Dialog. Wenn jetzt aber die Initiative ,Land schafft Verbindung' Bundesumweltministerin Svenja Schulz mit einer Strafanzeige wegen Volksverhetzung überzieht, ist das starker Tobak und keine Grundlage für ein Gespräch."

HNA-Artikel über den Protest der Landwirte in Göttingen