So solidarisieren sich SPD Frauen mit allen Frauen im Landkreis und fordern den Erhalt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in der Klinik Herzberg/Osterode.

Private Klinikbetreiber, wie in diesem Fall Helios, verstecken sich gern hinter aus ihrer Sicht notwendigen unternehmerischen Entscheidungen. Hier geht es aber nicht um Betriebswirtschaft und Unternehmenserfolg. Hier geht es um den gesellschaftlichen Anspruch auf einen elementaren Teil der medizinischen Daseinsvorsorge. Geburtshilfe darf nicht Spielball von Zahlenspielen sein, so plausibel diese auch sein mögen.

Wenn das Land Niedersachsen zwar die Rahmenbedingungen für private Klinikbetreiber schafft, am Ende aber doch nur am Spielfeldrand steht, bedarf es hier dringend einer Änderung. Gesundheitsminister Dr. Philippi verweist zu Recht auf seinen Einsatz im Rahmen der anstehenden Krankenhausreform, insbesondere für den ländlichen Raum und dessen immer wieder aufs neue drohende Benachteiligung. Wenn auch rechnerisch die Versorgung durch Göttingen, Northeim und Goslar ausreichend sichergestellt ist, eröffnet sich doch ein gesellschaftliches Problem. Die Radien werden größer, die Wege länger. 

„Die Frauen fühlen sich berechtigterweise benachteiligt, weil abgehängt,“ so Jessica Herzberg, Vorstandsmitglied im SPD Unterbezirk aus Walkenried.

Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten dieser Region sehen hier eine zentrale Aufgabe. Die Geburtshilfe als elementarer Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge darf nicht mit dem Rotstift nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen gesteuert werden. 

Bärbel Diebel-Geries, stellvertretende Vorsitzende: „Staat und private Klinikbetreiber müssen in konzertierter Aktion Lösungen finden, die den Menschen gleichwertiges Leben, ob in der Stadt oder auf dem Land, sichert.“

Der Mangel an ärztlichem Fachpersonal hat in diesem Kontext noch eine besondere Qualität. So schlimm es auch in den Branchen von Handwerk und Industrie mit Fachkräften bestellt ist, muss der medizinischen Versorgung besondere Priorität gegeben werden. 

Es geht nun darum für die Menschen in der Region ein Signal zu setzen, dass Politik und medizinische Versorgungsunternehmen in der Lage sind Interessen abzugleichen und der Gesellschaft angemessene Lösungen zu bieten.