Der Landkreis Göttingen will Modellregion für 5G werden. Mit der Idee für eine innovative Patientenversorgung im ländlichen Raum hat sich die Region jetzt eine erste Unterstützung des Bundes gesichert. Bis zu 100.000 Euro können ab sofort für die Entwicklung des genauen Konzepts genutzt werden. Der Göttinger Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann war dabei, als in Berlin heute der Förderbescheid an Landrat Bernhard Reuter übergeben wurde.

"Der Landkreis konnte sich gegen ein starkes Bewerberfeld durchsetzen. Jetzt können die guten Ideen konkretisiert werden", freute sich der Göttinger Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann (SPD) bei der feierlichen Übergabe des Förderbescheids durch Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin.

Geplant ist der Aufbau von Testfeldern am Campus der Universitätsmedizin Göttingen und auf dem Gelände des Medizintechnikunternehmens Ottobock in Duderstadt. Begleitet wird das Projekt durch die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG). "Deutschland muss frühzeitig Anwendungsmöglichkeiten für die 5G-Technologie erproben, um sich weltweit als Vorreiter etablieren zu können", erklärte Oppermann. Die Mittelvergabe sei zudem ein wichtiger Schritt, weitere Spitzentechnologie für die Göttinger Region einzuwerben, indem die Anwendung des neuen Mobilfunkstandards im medizinischen Bereich erprobt werde.

Das Projekt verfolgt das Ziel, Menschen im ländlichen Raum medizinisch maximal versorgen zu können. Die 5G-Technologie soll beispielsweise genutzt werden, um nächste Anwendungsstufen der Telemedizin zu erproben. So sollen etwa "smarte Patientenbetten" mit ausgefeilter Sensorik die Behandlung und Überwachung von Patienten verbessern. Die dabei anfallenden Datenmengen können mit der 5G-Technologie sehr viel schneller verarbeitet werden. In einer ersten Phase sollen beispielhaft die Anwendungsmöglichkeiten für die Krankheitsfelder Diabetes und Schlaganfall-Behandlung erprobt werden.