Bundesparteitag: Dröscher-Preis und kritische Debatte
Im Wettbewerb um den Wilhelm-Dröscher-Preis stand der Beitrag des SPD-Stadtverbandes Göttingen auf dem SPD-Bundesparteitag in Leipzig. Mit dem Preis werden seit 1979 lokale SPD-Organisationen ausgezeichnet, die besonders ideenreich politische Arbeit vor Ort betrieben haben. Unsere Parteitags-Delegierten Bärbel Diebel-Gerries und Stefan Niebuhr erlebten den Parteitag und die Verleihung des Wilhelm-Dröscher-Preises mit eigenen Augen.
Wilhelm Dröscher war einst als Bundestagsabgeordneter durch herausragende Wahlergebnisse aufgefallen. Dazu trugen seine vielfältigen Aktivitäten vor Ort maßgeblich bei. In diesem Jahr zeichnete das Kuratorium Aktivitäten im Zusammenhang mit dem 150jährigen SPD-Jubiläum aus. Da lag die SPD im Stadtverband und im Unterbezirk Göttingen genau richtig. Die Genossinnen und Genossen im Stadtverband gestalteten zum 140. Gründungsjahr zahlreiche Veranstaltungen. Das Parteijubiläum wurde auch in den Landkreis-Ortsvereinen wie Bovenden, Duderstadt, Friedland und Radolfshausen zu größeren Verstaltungen genutzt.
2013 wird auch verdienten Sozialdemokraten gedacht. Besonders zu nennen sind das Kolloquium zum 90. Geburtstag von Ingeborg Nahsen (Göttingen) und die Diskussionsveranstaltung zum 100. Geburtstag von Klaus Peter Bruns (Reinhausen). Nach dem Vorentscheid kamen 43 Bewerbungen in die Endrunde. Der Stadtverband Göttingen gewann mit seiner Präsentation einen hervorragenden 3. Platz, freut sich Nadia Affani, stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Göttingen. Dieser Platz brachte der Göttinger SPD neben der Auszeichnung ein Preisgeld von 1000 Euro ein. Die Göttinger Partei konnte ihr Projekt den Parteitagsbesuchern und Delegierten an einem Messestand präsentieren. Zu den Bestandteilen gehörte auch eine DVD zur Geschichte des Volksheims, die als Trailer auf dem Bildschirm des Standes lief.
Die Unterbezirks-Delegierten Bärbel Diebel-Gerries und Stefan Niebuhr erlebten nach einem unbefriedigendem Bundestagswahlergebnis und inmitten der Koallitionsverhandlungen einen Parteitag zum ungünstigen Zeitpunkt. Aus rechtlichen Gründen war der Leipziger Parteitag nicht mehr verschiebbar. Die möglichen Gründe der Wahlniederlage standen im Zentrum der Debatten. Der zukünftige Kurs der Partei sowie die Frage der inhaltlichen Positionierung in einer möglichen Großen Koalition wurden in diesem Zusammenhang intensiv diskutiert, berichtet Stefan Niebuhr. Diese tiefgreifende Skepsis unter den Delegierten fand ihren Ausdruck in den mittelmäßigen bis schlechten Wahlergebnissen der neu gewählten Parteivorstandsmitglieder.
Niebuhr, Vorsitzender des Göttinger Ortsvereins Mitte-Nord: "Als Fazit bleibt, dass sich die Deutsche Sozialdemokratie in einem Erneuerungsprozess befindet, der mit den Mitgliedern der SPD und möglichst vielen gesellschaftlichen Gruppen gestaltet werden muss."