Hann. Münden, Ebergötzen, Groß Lengden und Göttingen waren die Stationen, die Bernhard Reuter in kurzen Abständen absolvierte, um sich den Mitgliedern der SPD-Ortsvereine im Unterbezirk Göttingen vorzustellen. Der designierte Kandidat der Sozialdemokraten für das Amt des Landrates in Göttingen (Wahltermin: 11. September 2011) skizzierte auf den vier Regionalkonferenzen nicht nur seine persönlichen Schwerpunkte, sondern suchte auch die Diskussion mit den Genossinnen und Genossen. Diese wünschen sich nach einer Zeit christdemokratisch-grüner Alleingänge wieder mehr Miteinander im Landkreis Göttingen.


Reuter, der seit 1999 direkt gewählter Landrat in Osterode ist, fühlt sich am Ende der Vorstellungstour „in Göttingen gut aufgenommen“. Im Oberzentrum des viergrößten Landkreises Niedersachsens hatte der 55-Jährige einst Jura und Lehramt studiert, seine berufliche Laufbahn als Lehrer begonnen und seine Frau kennen gelernt. Gern erwähnt er, dass seine vier Kinder in Göttingen auf die Welt kamen. „Jetzt will ich nach Göttingen zurückkehren und eine neue Herausforderung anpacken“, zeigt sich Reuter für seine Kandidatur bereit.

Seine Schwerpunkte will Reuter mit einer besseren Zusammenarbeit voranbringen. Am Arbeitsmarkt müsse der Landkreis Göttingen „mit allen Beteiligten endlich an einem Strang ziehen“. Reuter wörtlich: „Schulen, Sozialämter, Bildungsträger und Kreisverwaltung haben die Aufgabe, jedem Hilfesuchenden so zu helfen, dass jede Ausbildungs- und Arbeitschance genutzt wird “. Das Fallmanagement dürfte nicht mit Bürokratie gegängelt werden. Das laufe der Grundidee einer Arbeitsmarktpolitik vor Ort zuwider. Als Herzensangelegenheit bezeichnete Reuter das Ziel, jedem Schulabgänger einen Abschluss und eine berufliche Perspektive zu ermöglichen.

Viele Probleme vor Ort seien besser lösbar, wenn Städte, Gemeinden und Landkreis enger zusammenarbeiten. Reuter ließ nicht unerwähnt, dass er als Präsident des Niedersächsischen Landkreistages und Vizepräsident des Deutschen Landkreistages über die Erfahrungen verfüge, den kommunalen Interessen in Hannover und Berlin Gehör zu verschaffen. Reuter: „Lasst Euch nicht einreden, dass die Kommunen selbst Schuld sind an ihrer klammen Situation!“ Vielmehr seien Bund und Land in der Pflicht, Gewerbe- und Grundsteuer zu reformieren und sich angemessen an den Sozialkosten zu beteiligen.

Einen ersten Pluspunkt kann Reuter schon vor seiner offiziellen Kür als Landratskandidat verbuchen: Die CDU hat ihre Blockadehaltung gegen ein umfassendes Regionsgutachten aufgegeben. Der Landkreis Göttingen mochte nicht länger im Abseits stehen. Ein Plus für mehr Miteinander.

Reuter Andretta
Am Ende der Göttinger Regionalkonferenz war sich die Landtagsabgeordnete Gabriele Andretta sicher: "Bernhard Reuter hat das Zeugs für einen guten Landrat in Göttingen."

Landrat Bernhard Reuter: Vita in Kurzform

-geboren 8.1.1955 in Kassel
-Abitur 1973 in Kassel
-Studium: Rechtswissenschaften, Sozialwissenschaften und Lehramt in Göttingen

1. Lehramtsprüfung 1976
2. Lehramtsprüfung 1978
1. juristische Staatsprüfung 1986
-wohnhaft in Göttingen 1973 bis 1981

Berufliche Tätigkeit:
- 1979-1989 Lehrer
- 1989 – 1999 (stv.) Schulleiter Leinebergschule Göttingen
- seit 1.6.1999 Landrat des Landkreises Osterode am Harz
2006 mit 62,1% im 1. Wahlgang wiedergewählt

-Regionalverband Südniedersachsen: Vorstandsvorsitzender
-Niedersächsischer Landkreistag: Vorsitzender
-Deutscher Landkreistag: Vizepräsident

Mitglied der SPD seit 1986