Die Corona-Krise hat deutlich gezeigt: Der öffentliche Gesundheitsdienst braucht bessere Rahmenbedingungen, eine bessere Ausstattung und eine konkurrenzfähige Vergütung. Diese Ziele stellte Dr. Andreas Philippi in den Mittelpunkt seines öffentlichen Online-Forums mit Betriebsräten und Parteimitgliedern.

Dr. Philippi: „Wenn diese Ziele erreicht sind, kann die sozialpolitisch wichtigste Aufgabe der Gesundheits- und Pflegedienste, die wirtschaftlich Schwächeren in Gesundheitsfragen zu unterstützen, besser gemeistert werden.“ Der SPD-Bundestagskandidat im Wahlkreis Göttingen hatte die Pflegebeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, aus Baden-Württemberg eingeladen, um Konzepte für eine verbesserte Pflege zu diskutieren und sich gemeinsam den Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmers zu stellen.

Philippi schilderte einführend die aktuelle Situation in Alten- und Pflegeheimen, die von schlechten Arbeitsbedingungen, geringen Löhnen und Überstunden geprägt sei. Als Lösung fordert er, attraktivere Löhne zu zahlen. Außerdem sei es nötig, mehr Stellen zu schaffen, um einen besseren Pflegeschlüssel zu erreichen, der die Arbeitsbedingungen der Pflegerinnen und Pfleger effektiv und dauerhaft verbessert.

Die erfahrene Pflegebeauftragte Baehrens schloss sich Philippis Ausführungen an und präzisierte, die regelmäßige Arbeitszeit einer Vollzeitstelle auf 7,5 Stunden täglich zu senken. Was zunächst wenig hilfreich für die Bekämpfung des Personalmangels erscheint, stelle sich bei genauerer Betrachtung als Lösung mit gleich zwei Vorteilen heraus: Einerseits entlaste es alle Pflegekräfte mit Vollzeitstelle und sorge für ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Vor allem aber sorge die Senkung der Stunden dafür, dass Teilzeitbeschäftigte eher dazu tendieren, Vollzeit zu arbeiten. Das würde langfristig in mehr Stunden bei faireren Arbeitsbedingungen resultieren, so Philippi und Baehrens übereinstimmend. (tp)