Kreisfusion ohne schulpolitisches Harakiri!
Der SPD-Unterbezirk Göttingen lehnt die Forderung ab, unmittelbar nach der Kreisfusion die Schulbezirke im östlichen Landkreis neu zuzuschneiden. Dies hatten sowohl die Gieboldehäuser CDU als auch CDU-Mitglied und stellv. Kreiselternratsvorsitzende Andrea Schirmer aus Osterode gefordert bzw. begrüßt. Damit sollte erreicht werden, dass Schüler aus dem jetzigen Landkreis Osterode von Klasse 6 bis Klasse 10 künftig die KGS Gieboldehausen besuchen dürfen.
Den Vorschlag bezeichnet der SPD-Unterbezirk als „schulpolitisches Harakiri“. Die Schulbezirke seien gewachsene Strukturen. Auf dieser Grundlage seien in Osterode Schulformen eingerichtet und Schulen entwickelt worden. Diese gewachsenen Strukturen von heute auf morgen über Bord zu werfen lehnt der SPD-Unterbezirk ab. Der Vorschlag verunsichere alle Schulen im östlichen Landkreis. Der Unterbezirk bezweifelt im Übrigen, dass die stellvertretender Kreiselternratsvorsitzende für den Kreiselternrat Osterode gesprochen habe, der hierzu noch überhaupt keine Position entwickelt habe. Zudem sei an der KGS Gieboldehausen kaum Platz für weitere Schüler, da diese sehr gut angewählt werde.
„Es besteht momentan überhaupt keine Notwendigkeit, die Schuleinzugsbereiche im Landkreis Osterode zu diskutieren, geschweige denn sie zu verändern“, so der stellvertretender UB-Vorsitzende Karl Heinz Hausmann. „Die Strukturen sind in der Vergangenheit gewachsen und sie entsprechen den Interessen der Eltern in Bezug auf das Schulangebot und die Örtlichkeit und sie entsprechen einer soliden Planung für die Schulen, die sich darauf aufbauend sehr gut entwickelt haben. Es gibt überhaupt keinen Grund, die sehr gut arbeitende und von den Eltern gern angenommene Oberschule in Hattorf oder die verschiedenen Herzberger Schulen zu schwächen.“
Erstaunt ist der SPD-Unterbezirk auch über einen CDU-Antrag, in dem die Einrichtung einer Oberstufe an der KGS Gieboldehausen gefordert wird. „Klar ist, dass mit den aktuellen Schülerzahlen im Göttinger Eichsfeld eine Oberstufe in Gieboldehausen eine Kannibalisierung des Duderstädter Eichsfeldgymnasiums zur Folge haben könnte oder die Gieboldehäuser Oberstufe nicht überlebensfähig wäre. Der CDU Antrag aus Gieboldehausen zielt auf nichts anderes ab als auf eine Schwächung des Eichsfeldgymnasiums, denn eine nicht überlebensfähige Oberstufe kann man nicht ernsthaft fordern“, erklärt der stellvertretende UB-Vorsitzende Tom Wedrins. Eine Schwächung des Eichsfeldgymnasiums sei mit der SPD nicht zu machen. Die KGS in Gieboldehausen werde auch ohne Oberstufe hervorragend angewählt und leiste ausgezeichnete Arbeit. Für eine eigene Oberstufe an der KGS müsse zudem teuer gebaut werden, das sei bei den aktuellen Schülerzahlen im östlichen Landkreis Göttingen eine „Verschleuderung von Vermögen“. Die Kreisverwaltung habe, so der SPD-Unterbezirk, bereits angekündigt, im Laufe des Jahres 2017 die Schülerzahlen neu zu prüfen. Wenn diese Zahlen im Vergleich zu 2014 verändert hätten, könne man über eine Oberstufe an der KGS erneut diskutieren, aber nur dann.