Pressemitteilung: „Gedenken heißt Verantwortung leben – für Menschlichkeit, soziale Gerechtigkeit und Demokratie“

Hannover, 8. Mai 2025 –
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert der Niedersächsische Sozialminister Dr. Andreas Philippi an die Opfer von Krieg, nationalsozialistischem Terror und menschenverachtender Ideologie. Der 8. Mai 1945 markiert nicht nur die Befreiung vom Nationalsozialismus, sondern steht heute mehr denn je für die Verpflichtung, Freiheit, Menschenwürde und Demokratie entschlossen zu verteidigen – im Alltag wie in der Politik.
„Der 8. Mai ist ein Tag der Erinnerung – aber auch ein Tag der Mahnung. Als Sozialminister denke ich an all jene, die im Nationalsozialismus entrechtet, verfolgt und ermordet wurden: Jüdinnen und Juden, Menschen mit Behinderungen, Demokratinnen und Demokraten, Homosexuelle, Bedürftige. Der nationalsozialistische Terror war auch ein Angriff auf Mitmenschlichkeit, auf das soziale Fundament unserer Gesellschaft. Das dürfen wir niemals vergessen“, erklärt Philippi.
Er betont, dass der Kampf gegen Ausgrenzung, Hass und soziale Spaltung heute aktueller ist denn je: „Unsere Demokratie ist kein Selbstläufer. Wenn Hetze wieder salonfähig wird, wenn Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Armut oder ihrer Lebensweise an den Rand gedrängt werden, dann ist das auch ein Angriff auf den sozialen Zusammenhalt. Gedenken heißt: Haltung zeigen – überall dort, wo Menschenwürde in Frage gestellt wird.“
Philippi hebt hervor, dass gerade die soziale Arbeit, die Pflege und die Jugendhilfe entscheidende Orte demokratischer Wertevermittlung seien: „Gedenkkultur darf nicht nur in Museen oder an Gedenktagen stattfinden. Sie muss gelebt werden – in Klassenzimmern, in Wohngruppen, in Pflegeeinrichtungen, in Projekten mit jungen Menschen. Denn wer die Vergangenheit kennt, erkennt früher, wann unsere Grundwerte in Gefahr sind.“
Er spricht sich dafür aus, Erinnerungsarbeit dauerhaft in Bildungs- und Sozialarbeit zu verankern – nicht als Pflicht, sondern als gesellschaftlichen Auftrag: „Unsere freiheitliche Ordnung lebt davon, dass wir wissen, woher wir kommen – und dass wir gemeinsam entscheiden, wohin wir gehen.“
„Der 8. Mai erinnert uns daran, was geschehen kann, wenn Menschenrechte missachtet und gesellschaftliche Gruppen systematisch entmenschlicht werden. Er verpflichtet uns, für eine Gesellschaft einzustehen, in der niemand vergessen, niemand ausgeschlossen, niemand entwürdigt wird.“