Die Integration von Geflüchteten im Landkreis
Zur Betreuung und Integration von Geflüchteten besteht im Landkreis Göttingen ein „Vier-Säulen-Handlungskonzept“: 1. Hauptamtliche Betreuung; 2. Ehrenamtliche Betreuung; 3. Sprache; 4. Arbeit. Kreis-Sozialdezernent Marcel Riethig erläuterte auf einer Informationsveranstaltung der AG 60plus in Bovenden an praktischen Fällen die Integrationskonzepte für unterschiedliche Zielgruppen.
Riethig erläuterte in seinen Ausführungen sehr anschaulich und konkret die Situation der Geflüchteten im Landkreis Göttingen (ohne Stadt Göttingen). Von den 2.400 Geflüchteten befanden sich aktuell 907 im Asylverfahren, 603 waren 2017 ausreisepflichtig. Hauptherkunftsländer sind Syrien, Irak, Balkanstaaten und Afghanistan. Sehr informativ waren die Darstellungen zur sozialen Lage der Flüchtlinge. Fragen und Beiträge aus dem Kreis der 30 Zuhörer zeigten, dass dazu ein Informationsdefizit besteht, das zu Irritationen oder gar zu Vorurteilen führen kann.
Abschließend gelangten die Diskutanten gemeinsam im Fazit zu folgenden wesentlichen Feststellungen:
- Schutz bei Flucht ist ein Grundrecht
- ohne ehrenamtliche Hilfe ist die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Aufnahme und Integration von Geflüchteten nicht zu schaffen
- Akzeptanz kultureller Werte (z.B. Gleichstellung von Mann und Frau) ist alternativlos und Bedingung für die Integration
- Chancen für den deutschen Arbeitsmarkt nutzen (aber nicht überbewerten)
- Immer weniger Geflüchtete kommen derzeit. 2017: 78 im Landkreis Göttingen, aber die weltpolitische Lage ist „so schlimm wie nie“.
- Die öffentliche Information über die Integration von Flüchtlingen (Rechte und Pflichten, soziale Leistungen) muss wesentlich intensiviert werden.