Philippi: Wieder mehr auf Fakten achten
Rund 70 Mitglieder und Freunde der SPD-AG 60plus Region am Harz waren am Samstag zum traditionellen Neujahrsempfang in die Senioren-Residenz Stiemerling in Herzberg gekommen. Die Begrüßung übernahm der Vorsitzende Helmut Minne, der zahlreiche Gastredner, darunter auch Karl Heinz Hausmann (MdL), den Bezirksvorsitzenden von Hannover Klaus Kaiser und den 60-plus-Vorsitzenden des Unterbezirks Göttingen Manfred Wesemann, begrüßen konnte. Hauptrednerin war Anke Pörksen, Sprecherin der Landesregierung.
Das erste Grußwort kam von Dr. Andreas Philippi, der betonte, wie wichtig es sei, zusammenzustehen, auch im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl im September dieses Jahres. „Die SPD muss den Menschen geeint klarmachen, warum wir wichtig sind“, so Philippi. In seiner Rede griff Philippi auch den anscheinend aktuellen Trend in der Bevölkerung auf, nicht aufgrund von Fakten zu entscheiden, sondern seine Meinung postfaktisch zu bilden, also einer Meinung, die auf Gefühlen und nicht auf Tatsachen basierend zustande kommt. Sehr gut erläutert habe dies der Kabarettist Dieter Nuhr an einem Beispiel, so der Kreistagsabgeordnete und stellvertretende Landrat, der sich im Moment um eine Bundestagskandidatur bewirbt. Der normale Mensch würde sagen: eins und eins ergibt zwei, postfaktisch denkende Menschen würden jedoch sagen, eins und eins ergibt drei. „Viele fahren momentan darauf ab“, so Philippi, und wenn man dann sagen würde, dass sie damit falsch lägen, würde einem noch vorgeworfen, dass man gegen die freie Meinungsäußerung sei. „Wir müssen wieder mehr auf Fakten achten“.
Dass man eine gute Zusammenarbeit auch quer über die Fraktionen hinweg hinbekommen habe, betonte der Bürgermeister der Stadt Herzberg, Lutz Peters (CDU). Peters richtete seinen Dank an die Landesregierung, die sich endlich der Sanierung des Welfenschlosses annehmen werde. „Versäumtes wird jetzt wieder gut gemacht. Die Sanierung ist wichtig für die gesamte Region“, so Peters, der betonte, dass der Regionsgedanke jeden einzelnen prägen sollte.
Hauptrednerin des Nachmittages war die Sprecherin der Niedersächsischen Landesregierung Anke Pörksen, die aufgrund ihrer vorangegangenen männlichen Redner die Damen humorvoll dazu aufrief, sich zu trauen und sich ebenfalls einzumischen. Pörksen übermittelte Grüße des Ministerpräsidenten Stephan Weil, dem das Wohl Südniedersachsens und des Harzes besonders am Herzen liege. Gute Impulse gebe immer wieder der Südniedersachsenplan, durch den ein neues, gemeinsames Engagement für diese Region geweckt werden konnte. Viele Partner aus Politik, Wirtschaft, aus Hochschulen und Verbänden hätten zusammen dafür gesorgt, dass in sechs Handlungsfeldern einiges auf den Weg gebracht worden sei und so sukzessive immer mehr Fördergelder in die Region fließen. Aber auch jenseits von Südniedersachsen sei man bei der Herausforderung des demografischen Wandels weiterhin engagiert. Seit 2016 arbeite das Zukunftsforum Niedersachsen mit großem Elan, Ideen zu entwickeln und Fördermöglichkeiten aufzuzeigen. In dem jetzt auf den Weg gebrachten Doppelhaushalt für die Metropolregion Hannover/Braunschweig/Göttingen/Wolfsburg sei ein gesonderter Fördertitel mit 200.000 Euro für Demografie-Projekte vorgesehen, so Pörksen. (hn)