Hilfe für Flüchtlinge in den Gemeinden
"Der syrische Bürgerkrieg hat eine der größten Flüchtlingskatastrophen verursacht", beklagt der SPD-Unterbezirksvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Thomas Oppermann. In den großen Lagern um Syrien herum sei die Not groß: „Es geht ums nackte Überleben.“ Deshalb sollen vor Ort konkrete Hilfen greifen. Seine Idee: Jede Gemeinde im Landkreis Göttingen übernimmt die Patenschaft für eine syrische Flüchtlingsfamilie. Auch die Stadt Göttingen wird sich beteiligen.
Oppermann verwies auf das Kontingent von 5000 Flüchtlingen, das Deutschland aufgenommen hat, und auf die erklärte Bereitschaft, weitere 10 000 Menschen aufzunehmen. Es gebe die Bereitschaft zu helfen. Beispielsweise könnte ein Willkommensfest organisiert werden. Niemand würde sich mehr trauen, sie anzugreifen.
„Dörfer haben das Potenzial, das wir brauchen“, sagte der künftige Bovender Bürgermeister Thomas Brandes (SPD). Die Netzwerke in kleinen Dörfern seien deutlich besser als in einer Großstadt. Die Stadt suche händeringend nach Wohnraum, sagte Göttingens Bürgermeisterin Helmi Behbehani (SPD). Trotzdem wolle die Stadt einer Familie mit vier Kindern ein Angebot unterbreiten. Die Stadt muss in den kommenden Monaten rund 250 Flüchtlinge, darunter Syrer aufnehmen, der Landkreis 56. Es besteht eine Vereinbarung, dass die Stadt auch freien Wohnraum in Kreisgemeinden zur Unterbringung nutzen kann. Wie viele syrische Flüchtlinge neben dem offiziellen Kontingent bereits bei Verwandten untergekommen sind, ist nicht bekannt. Die Kontingentflüchtlinge bekommen eine Aufenthaltserlaubnis und dürfen auch sofort Arbeit aufnehmen. Zumeist ist aber die Sprachbarriere im Wege. Ein Asylverfahren müssen sie nicht durchlaufen.