"Glück auf" für den neuen SPD-Unterbezirk
Die SPD-Unterbezirke Göttingen und Osterode haben sich auf einem außerordentlichen Parteitag in Osterode zu einem neuen Unterbezirk zusammengeschlossen. Sie stellen sich damit auf die Fusion beider Landkreise ein, die zum 1. November 2016 wirksam wird. Die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD für die Kreistags- und für die Landratswahl am 11. September 2016 werden vom vergrößerten Unterbezirk aufgestellt.
Zum Vorsitzenden des vergrößerten SPD-Unterbezirks mit fast 3.500 Mitgliedern wurde Thomas Oppermann gewählt. Der Bundestagsabgeordnete, der seit 1989 ununterbrochen den alten SPD-UB Göttingen führte, erhielt 112 von 123 abgegebenen Stimmen. Dieses sehr gute Wahlergebnis bewertet Oppermann als Zeichen großer Gemeinsamkeiten. „Wir gehen gestärkt in die Kommunalwahlen“, sagte er zu den 130 Delegierten in der Kurt-Schröder-Halle Osterode. Zum Stellvertreter wählten die Delegierten aus 28 Ortsvereinen den Landtagsabgeordneten Karl Heinz Hausmann (Osterode). Weitere Stellvertreter sind für eine zweijährige Wahlperiode Bärbel Diebel-Geries (Gleichen, 103 Stimmen), Doris Glahn (Duderstadt, 106 Stimmen), Nortrud Riemann (Hann. Münden, 80 Stimmen) und Tom Wedrins (Göttingen, 93 Stimmen). Schriftführerin wurde Karen Lotze (Osterode), Finanzbeauftragter Sören Steinberg (Rosdorf). Andrea Riedel Elsner (Friedland) bleibt Bildungsbeauftragte. Beisitzer wurden keine gewählt, da im neuen Unterbezirksbeirat die Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften ihre Vertreter direkt entsenden.
Bei den Antragsberatungen ging es um eine verbesserte sozialpädagogische Betreuung in den Schulen, die Förderung von Elektroautos und die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung. Der medizinischen Betreuung von Asylbewerbern, der Änderung des Sexualstrafrechts und der Beschäftigung von mehr Richtern und Staatsanwälten widmeten sich weitere Anträge. In Grußworten hatte zuvor Stefan Schostok die Mitglieder des bisherigen SPD-Unterbezirks Osterode im SPD-Bezirk Hannover willkommen geheißen. Der neue Unterbezirk ist nach Hannover der zweitgrößte im Bezirk und sieht in der Fusion „einen guten Start in die Zukunft“ (Oppermann), also mehr Einfluss auf Landesebene.
Landrat Bernhard Reuter, voraussichtlicher Kandidat der SPD für die Landratswahl im September, verwies auf die Freiwilligkeit der Kreisfusion. Er freute sich, dass nun auch andere Institutionen wie der Kreissportbund und die Industrie- und Handelskammer dem guten Beispiel folgten und fusionieren. Reuter weiter: „Selbst der politische Gegner kommt nicht umhin, die hohe Professionalität der Fusion anzuerkennen.“ Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler verdeutlichte die besondere Bedeutung der Finanzvereinbarung zwischen Stadt Göttingen und Landkreis für den Zusammenschluss, „Damit uns der demografische Wandel nicht wegspült“. (gaf)