Arnd Peiffer und die Sportförderung
Biathlon-Weltmeister Arnd Peiffer hat gestern in Osterode über seinen sportlichen Werdegang berichtet und die Bedeutung der Sportförderung in der Nähe seines Elternhauses. Er erzählte über sein Ganzjahrestraining, diskutierte mit Zuschauern über Doping, Technik und Ernährung. Karl Heinz Hausmann (MdL) moderierte die Veranstaltung „SPD vor Ort“. Aus Funktionärssicht trug der ehemalige Vorsitzende des Kreissportbundes Göttingen, Professor Dr. Wolfgang Buss, Fakten bei.
Schon mit 9 Jahren war Peiffer im Rahmen einer Talentsichtung in Clausthal-Zellerfeld aufgefallen und hatte an einem Schnupperkurs Biathlon teilgenommen. Besonders das Luftgewehrschießen sei ein Reiz für ihn gewesen, berichtete der heute 29-Jährige. Aber auch das Training dreimal die Woche habe ihm Spaß gemacht. Mit 12 oder 13 Jahren habe er das Training forciert, bis auf sechsmal pro Woche.
Immer wieder fielen die Stichworte „hat Spaß gemacht“, „gute Gruppe“, guter Trainer“, „gute Freunde“, „Training vor Ort“. „Kindern bringt es viel, Sport zu treiben. Man lernt, dass man für Erfolge etwas tun muss, und man lernt, mit Niederlagen umzugehen“, erläuterte er seine Erfahrungen. In diesem Zusammenhang nannte er auch seinen Trainer Frank Spengler, der viele Erfahrungen aus dem DDR-Sport mitgebracht habe.
Als Profi trainiere er inzwischen zweimal pro Tag. Er beginne im Mai mit dem Aufbautraining, steigere sich bis zu den Wettkämpfen und lasse das Training im März auslaufen. Nur im April pausiere er, wenn auch nicht ohne Sport. „Der Aufbau der Leistung muss im Sommer erfolgen“, stellte er fest. Im Winter bestreite er rund 30 Rennen, dazwischen benötige er die Zeit zur Regeneration.
Die Zuhörer erfuhren viel von dem Umfeld des mehrfachen Weltmeisters und Olympia-Teilnehmers. 2014 gewann er die Silbermedaille.
Wie wichtig für die Karriere des Biathlon-Spitzensportlers die Trainingsbedingungen im Harz waren und sind, das Leistungszentrum in Clausthal-Zellerfeld und die Anlage in Sonnenberg, kam immer wieder zur Sprache. „Wenn ich nicht zu Hause hätte wohnen können, hätte ich das nicht gemacht“, blickte Peiffer auf seine Kindheit zurück. Auch sprach er sich gegen spezielle Schulen für den Leistungssportler-Nachwuchs aus: „Es hat mir nicht geschadet, eine normale Schule besucht zu haben“, stoppte er alle Diskussionsbeiträge, die in der Diskussion spezielle Schulen für Sportler forderten. Wichtiger seien die sportlichen Rahmenbedingungen. Ohne gute Trainingsmöglichkeiten in der Nähe der Wohnung gingen viele Talente verloren, war ein Ergebnis des Abends.
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Dr. Andreas Philippi ein Grußwort von Landrat Bernhard Reuter vorgelesen, in dem dieser anführte, dass der Landkreis auf Nutzungsgebühren für Sportanlagen verzichtet und Übungsleiter fördert. Ebenso habe der Landkreis die Gruppenhaftpflichtversicherung der Vereinsvorstände übernommen und ein Sportstättenförderprogramm aufgelegt. Das soll nach seinem Willen so bleiben, wovon der bisherige Landkreis Osterode nach der Fusion ebenfalls profitieren werde.