Deutschland benötigt ein Einwanderungsgesetz, wie es viele andere Staaten längst haben: Diese Forderung hat der heimische Bundestagsabgeordnete, SPD-Unterbezirksvorsitzende und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Thomas Oppermann, in einem Interview mit der HNA untermauert.„Ich habe bereits vor einem Jahr mit der SPD-Fraktion Eckpunkte für ein Einwanderungsgesetz vorgelegt und arbeite daran, dass es noch in dieser Legislaturperiode kommt“, sagte Oppermann in dem HNA-Exklusiv-Interview.

Deutschland braucht Fachkräfte. In den nächsten 15 Jahren werde das Land sechs Millionen Fachkräfte verlieren, die man kaum aus dem eigenen Reservoir ersetzen könne. „Wir brauchen nach seriösen Schätzungen im Schnitt 400 000 Arbeitskräfte pro Jahr, um die Folgen der demografischen Veränderung auffangen zu können.“ Er plädiert deshalb für ein Einwanderungsgesetz, um junge, gut ausgebildete Menschen mit Sprachkenntnissen kontrolliert nach Deutschland bringen zu können. Außerdem appellierte Oppermann an die europäische Staatengemeinschaft, in der Flüchtlingsfrage und bei der Stabilisierung der europäischen Außengrenze zusammenzuarbeiten. Die Türkei und Griechenland bräuchten Unterstützung.

Oppermann sagte auch, dass man In Deutschland den Zuzug von Flüchtlingen mittelfristig auf deutlich unter eine Million pro Jahr bringen müsse. Er lobte außerdem das große ehrenamtliche Engagement vieler Bürger in der Flüchtlingsarbeit und -hilfe.

Oppermann Hna
Fordert: SPD-Fraktionsvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Thomas Oppermann plädiert im HNA-Gespräch auch für ein Einwanderungsgesetz. Foto: Kopietz/HNA