Für den früheren Bundeskanzler Willy Brandt kommt am 2. November 2013 eine Sonderbriefmarke an die Postschalter. Damit wird das Lebenswerk eines legendären Sozialdemokraten gewürdigt, der vor 100 Jahren - am 18. Dezember 1913 - in Lübeck geboren wurde. Die Briefmarke hat einen Portowert von 58 Cent und sind damit für Standardbriefe bestimmt.

1913 in Lübeck als Herbert Ernst Karl Frahm geboren, leistete Willy Brandt Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur. 1933 ging er ins Exil nach Norwegen und später nach Schweden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte Brandt am Wiederaufbau der Demokratie in Deutschland mit. Von 1957 bis 1966 verteidigte er als Regierender Bürgermeister die Freiheit West-Berlins und führte die Stadt durch die Krise des Mauerbaus.

Als Außenminister ab 1966 und als Bundeskanzler ab 1969 trieb Brandt die Einigung Europas voran. Seine „Neue Ostpolitik“ trug entscheidend zur westlichen Entspannungspolitik bei und stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutschen in den Jahrzehnten der deutschen Teilung. Der Fall der Berliner Mauer 1989 und die Deutsche Einheit 1990, für die auch seine Politik die Voraussetzungen schuf, sollten sein Lebenswerk krönen. 1971 erhielt Brandt den Friedensnobelpreis.

Nach seinem Rücktritt als Kanzler 1974 setzte sich Brandt vor allem dafür ein, die Kluft zwischen den reichen und den armen Staaten dieser Welt zu überwinden. Von 1964 bis 1987 war Brandt SPD-Vorsitzender. Von 1976 bis 1992 stand er der Sozialistischen Internationale vor. Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992 in Unkel bei Bonn.

Die Brandt-Briefmarken sind am Postschalter und im Online-Shop der Deutschen Post erhältlich (bei einem Bestellwert ab 20 Euro portofrei).

Sondermarkewillybrandt
Ersttag am 2. November 2013: Die Sonderbriefmarke für Willy Brandt.