Wahlkampf mit Thomas Oppermann und Stephan Weil ist so kurzweilig“, schreibt der in Elliehausen lebende Journalist Werner Buss auf Facebook. Er war Anfang September nach Reinhausen gefahren, um im „kuschelig-gemütlichen“ Ballhaus an einer öffentlichen Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten und mit dem Ministerpräsidenten teilzunehmen. Buss gehört zu den vielen Menschen, die den persönlichen Austausch zwischen politischen Akteuren und Bürgern loben, auf den Oppermann und Weil setzen.

In Reinhausen kamen alle gängigen Themen dran, von der Bildung bis zur Landwirtschaft, aber Ausgangspunkt waren jeweils die Aufzeichnungen von Gästen auf Bierdeckeln. Einen ganz hohen Stapel erledigter Fragen präsentierte Stephan Weil am Ende, und tatsächlich wurde er von einigen Nachfragern etwa zur frühkindlichen Bildung und Finanzierung der vielen angekündigten Projekte durchaus kritisch-positiv angegangen. Ausweichen galt aber weder für Stephan Weil noch Thomas Oppermann, der bundespolitische Themen wie Rentenreform und Steuerreform sowie viele weitere ebenso kompetent und umfassend beantwortete, schreibt Werner Buss. Er betont: „Es muss auch die große Kundgebung geben, um viele Menschen auf einmal zu erreichen. Die Form der Diskussion im kleinen Kreis und ohne Blatt vor dem Mund ist aber doch zukunftsbildend.“

Diese Diskussion im persönlichen Kreis ist ein besonderes Merkmal des SPD-Wahlkampfes im Herbst 2017. Zuerst war Thomas Oppermann viel im Süden des Wahlkreises unterwegs. In Hann. Münden besuchte er auf dem Tanzwerder einen Garten mit Pflanzen aus der Bibel und dem Koran, die Innenstadt und das Laufwasserkraftwerk an der Werra. In Niedersachsens südlichster Spitze war er mit dem SPD-Landtagskandidaten Gerd Hujahn in der Gemeinde Staufenberg bei der „Roten Bank“ in Escherode. Auch in Begleitung der SPD-Landtagakandidatin Doris Glahn wurden Oppermann und Weil schon häufig gesehen.

Andernorts laden die hoch motivierten SPD-Ortsvereine zu Nachbarschaftstreffen und Quartiersfesten. Viele Gespräche über Rente, Krankenversicherung und gute Arbeit führt der Göttinger Bundestagsabgeordnete, der als Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion auch seine Verpflichtungen in anderen Wahlkreisen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern sowie im Fernsehen bei Illgner, Maischberger und Plassberg im Terminplan unterbringen muss.

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Offene Diskussionen über allgemeine, aber auch persönliche Dinge, kennzeichnen die SPD-Quartiersfeste, hier das am Tegeler Weg in Geismar.

Bei den Quartiersfesten in Göttingen-Geismar, der Nordstadt, dem Holtenser Berg, auf den Schillerwiesen und in Grone wird er häufig von den Landtagskandidaten Gabriele Andretta und Gerd Hujahn begleitet. Selbstverständlich sind zahlreiche Kommunalpolitiker mit dabei. In Reinhausen ergriff Landrat Bernhard Reuter das Wort, um auf das höchst erfolgreiche Südniedersachsenprogramm hinzuweisen, das die Regierung von Stephan Weil zu Beginn der Wahlperiode auf den Weg gebracht hat und schneller vorankommt als ursprünglich geplant. Mit vielen Details und Fakten sind die Kreistagsabgeordneten und Gemeinderatsmitglieder in den Bürgergesprächen unterwegs. Ihre Botschaft: Südniedersachsen braucht den Bund und das Land, um sich erfolgreich weiter entwickeln zu können.

Oppermann äußert sich im Göttinger Tageblatt (15. September 2017) trotz enttäuschender Umfragewerte zuversichtlich. „Verschleißerscheinungen? Keine. Krankheiten? Die kriegen Sie nicht.“ Das Tageblatt schreibt weiter: „Oppermann spielt bewusst nicht die Rolle des Titelverteidigers, der den Wahlkreis bereits zweimal gegen den Bundestrend gewonnen hat. Übertriebene Selbstsicherheit wäre mit Blick auf die Prognosen auch fehl am Platze. „Ginge es nach den Umfragen, wäre ich der Außenseiter“, sagt der Stürmer des FC Bundestag und schiebt hinterher: „Als die SPD 2009 nur 23 Prozent bekam und ich den Wahlkreis gewann, dann war das mit einem Auswärtssieg von Hannover 96 beim FC Bayern München zu vergleichen. Die SPD spielt immer um Platz eins.“ Für ihn selbst sei es immer eine besondere Verantwortung gewesen, mit einem direkt erreichten Mandat im Bundestag zu sitzen. So habe er in Berlin viel für seinen Wahlkreis erreichen können. Und das gelte es fortzusetzen.

Fazit: Thomas Oppermann kennt seinen Wahlkreis, die Betriebe und die hier lebenden Menschen bis ins Detail. Seine Durchsetzungsstärke in Berlin hilft der Region Südniedersachsen ebenso wie seine guten Verbindungen zur Landesregierung. Oppermanns Adrenalinspiegel bleibt hoch über die Wahltermine hinaus. (gaf)

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Kurze Einführung zur politischen Lage in Berlin aus Sicht des Göttinger Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann.
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Bei zahlreichen Vor-Ort-Terminen von Thomas Oppermann ist die Göttinger Landtagsabgeordnete Gabriele Andretta mit dabei. Hier diskutiert sie mit den Jungsozialisten, die den Wahlkampf beider Politiker aktiv unterstützen.
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Das Team der Naturfreunde Göttingen versorgt alle Besucherinnen und Besucher mit leckeren Würstchen und Bio-Limonade. Foto: Hasan elArab