„Diese Stadt ist unsere Stadt – Gegen Neonazis auf Göttinger Straßen“ ist der gemeinsame Aufruf überschrieben, der sich gegen den "Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen" richtet. Diese Organisation will durch die Stadt marschieren und provozieren. Die braune Horde klagt gegen eine Verbotsverfügung der Stadt Göttingen. Bitte beachten Sie die Informationen in der Tagespresse!

Der so genannte „Freundeskreis Thüringen/Niedersachsen“ hat in den letzten anderthalb Jahren ständig die Plätze unserer Stadt für rechtsextremistische, rassistische und nationalistische Kundgebungen missbraucht. Jetzt will er auch noch auf unseren Straßen marschieren. Lasst uns gemeinsam ein Zeichen setzen und zeigen, was wir von diesem „Freundeskreis“ halten:

Wir sagen nein zu Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Wir sagen nein zu Relativierung und Leugnung des Holocaust.

Wir sagen ja zu einer offenen Gesellschaft

Wir sagen ja zu einer solidarischen und toleranten Stadt Göttingen.

Wir fordern alle Freunde der Demokratie und der Menschlichkeit auf, friedlich und kreativ dem „Freundeskreis“ zu zeigen, was wir von ihm halten. Sei es mit einem Spruchband am Fenster, einem Kreidebild auf der Straße oder aktiv auf der Gegendemonstration. Lasst uns zeigen, dass wir mehr und lauter sind. Und nicht nur am 1. April, sondern jedes Mal, wenn Rassisten unsere Plätze und unsere Straßen missbrauchen wollen.

Wir wollen aber zugleich auch ein deutliches Zeichen gegen die Einschüchterungstaktiken des „Freundeskreises“ setzen. Wir solidarisieren uns mit den politisch aktiven Menschen, die von diesen Nazis schon bedroht oder sogar angegriffen worden sind. Es ist nicht hinnehmbar, dass engagierte Menschen regelmäßig Fotos von sich auf den Seiten des Freundeskreises finden, teils sogar mit Nennung der Adresse und schlecht verschleierten Gewaltaufrufen. Es ist nicht hinnehmbar, dass diese Menschen auch mit körperlicher Gewalt angegriffen werden.

Wir begrüßen, dass die Staatsanwaltschaft nach Waffenfunden bei einer Razzia bei Mitgliedern des „Freundeskreises“ nun wegen Bildung einer bewaffneten Bande ermittelt. Dies unterstreicht aber auch die Gefahr, die von dieser Gruppierung ausgeht. Doch das soll uns nicht abhalten, unsere Stimmen gegen diese Rassisten zu erheben. Gemeinsam sind wir stark.

Lasst uns also zusammen auf die Straße gehen und am 1. April 2017 zeigen, was wir von diesem so genannten „Freundeskreis“ halten.

Dr. Gabriele Andretta, Mitglied des Niedersächsischen Landtages
Thomas Oppermann, Mitglied des Deutschen Bundestages
Reinhard Dierkes, SPD Kreistagsfraktion
Tom Wedrins, SPD-Stadtratsfraktion
Christoph Lehmann, SPD-Stadtverbandsvorstand