Osterode. „Die südniedersächsischen Landkreise Osterode und Göttingen schreiben mit ihrer Fusion zum 1. November 2016 Geschichte.“ Das sagte Karl Heinz Hausmann auf der ersten gemeinsamen Delegiertenkonferenz der SPD-Unterbezirke Osterode und Göttingen. Der Landtagsabgeordnete informierte die Versammlung darüber, dass der Landtag am kommenden Mittwoch mit großer Mehrheit gesetzlich den rechtlichen Rahmen schaffen wird.

Schon im Vorfeld der Kommunalwahlen am 11. September 2016 fusionieren auch die beiden SPD-Unterbezirke. Das Zusammenwachsen war wegen der unterschiedlichen Zugehörigkeit zum SPD-Bezirk Hannover und zum SPD-Bezirk Braunschweig zwischenzeitlich problematisch, aber inzwischen ist Hausmann überzeugt, „dass es eine bessere Zusammenarbeit kaum geben kann.“

Die Delegierten aus beiden Unterbezirken trafen sich in der BBS II Osterode-Leege, um die Themen zu diskutieren, mit denen die Sozialdemokraten gemeinsam zur Kommunalwahl am 1. November 2016 antreten wollen. In sechs Arbeitsgruppen ging des um die Bekämpfung des Fachkräftemangels, die Gesundheitsvorsorge in Stadt und Landkreis, Mobilität und schnelles Internet, die Stärkung des Arbeitsmarktes, den Schutz von Natur und Umwelt sowie um die Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Dabei stellten die über 100 Delegierten fest, dass es viele gemeinsame Themen in den beiden bisherigen Landkreisen gibt, die die Menschen bewegen. Die paritätische Leitung der Arbeitsgruppen bewährte sich auf Anhieb und führte zu dem häufig geäußerten Wunsch, die Arbeitsgruppen künftig regelmäßig tagen zu lassen.

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Die sozialdemokratische Führungsriege in Südniedersachsen: Karl-Heinz Hausmann MdL, Landrat Bernhard Reuter, Thomas Oppermann MdB, Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler (von links)

Der Göttinger Unterbezirksvorsitzende Thomas Oppermann stützt seine Erwartung in die neue Parteistruktur auf diese fundierte Basisarbeit. Der neue Unterbezirk werde mit weit über 3000 Männern und Frauen der zweitgrößte im SPD-Bezirk Hannover sein und „bestimmende Kraft im neuen Landkreis“ sein. Der Bundestagsabgeordnete, der mit Berliner Journalisten schon zum zweiten Mal auf den Brocken wanderte sieht große Chancen, überregional erfolgreich für den neuen Landkreis zu werben. „Wir werden öffentliche und private Investitionen anwerben und mit gebündelten Kräften unsere Chance für die Entwicklung besserer Lebensverhältnisse nutzen“, so Oppermann.

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Präsentation der Arbeitsgruppen-Ergebnisse im Plenum. Bei Rolf Georg Köhler und Dr. Thomas Gans geht es um den Arbeitsmarkt, den Ausbildungsstandort und die Wirtschaft. Fotos: Gerd Aschoff

Einen starken Akzent setzte der vormalige Osteroder und jetzige Göttinger Landrat Bernhard Reuter mit seinem Resümee. Er zeigte sich beeindruckt, wie schnell das Zusammenwachsen der zwei Unterbezirke mit 28 Ortsvereinen gelingt. Reuter: „Auf dieser Basis werden wir ein gutes Wahlprogramm erarbeiten, mit dem wir die Wählerinnen und Wähler überzeugen können. Er mahnte, dass die Summe aller Einzelheiten allein noch nicht den großen Wurf ausmache. Dafür bedürfe es klarer Aussagen, eines geschlossenen Auftretens der Region in Hannover, der Unterstützung der Kommunen durch Bund und Land und der zielgerichteten Umsetzung des Südniedersachsenprogramms des Landes. Reuter: „Wir sind auf einem guten Weg und müssen jetzt klare inhaltliche Konzeptionen vorweisen, damit die Fusion unter sozialdemokratischer Führung gelingt.“ (gaf/khb)

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Entspannt arbeiten die Arbeitsgruppen an den Themen. Hier Umwelt- und Naturschutz. Foto: Gerd Cassing